Turntalentschulpokal des Deutschen Turnerbundes
In Dortmund trafen sich die besten Kunstturnerinnen Deutschlands in den Altersklassen 9 und 10 zum wichtigsten und höchsten nationalen Wettkampf – dem Turntalentschulpokal. Gleichzeitig ging es hierbei unter den Augen des Bundesnachwuchstrainers Michael Gruhl um die Qualifikation für den Bundeskadertest Ende November in Halle/Saale. Mit dabei Thea Klämt, die sich mit einem hervorragenden 4. Rang mit dem Team der Turntalentschule Limburg-Elz zusammen mit Marie Madeleine Ahr und Lieke Töppel, einem sensationellen 4. Rang in der Einzelwertung und der geschafften Qualifikation topfit zum Saisonhöhepunkt präsentierte.
Insgesamt 60 Turnerinnen –darunter 14 Mannschaften – waren in der Altersklasse 9 am Start. Mit Rang 4 direkt hinter der TTS Bergisch-Gladbach (Rheinland), der TTS Herbolzheim (Baden) und der TTS Mannheim (Baden) übertraf das junge Team alle Erwartungen; bedenkt man, dass die jungen Turnerinnen ohne Streichwertung antraten, ist dieser Erfolg umso höher zu bewerten.
Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wurde in zwei Durchgängen geturnt. Die Auslosung ergab, dass Thea Klämt mit ihrer Mannschaft bereits im ersten Durchgang an die Geräte musste. Dies bedeutete um 8.10 Uhr nach nur 15 Minuten Erwärmung und sechs Minuten Einturnen für das gesamte Team, Startgerät Balken. Wahrlich keine leichte Aufgabe. Doch das neunjährige Nachwuchstalent meisterte diese schwierigen Bedingungen bravourös. Konzentriert und nervenstark turnte sie ihre Balkenübung fehlerfrei mit Schweizerhandstand, Bodengang, Rad, etc. ohne Absteiger und mit vollem Ausgangswert (15.90 P.). Sichtlich erleichtert ging es weiter zum Boden. Für ihre gymnastisch ausgereifte Übung u.a. mit Rondat-Flick-Flack-Hocksalto erhielt Thea hier 16,00 P. Punkte. Mit der dritthöchsten Wertung des gesamten Wettkampfes (17,00 P.) für ihren dynamischen Überschlag am Sprung setzte Thea ein weiteres Ausrufezeichen.
62,00 P. im Gesamtergebnis war die Qualifikationsnorm für den Bundeskadertest. Die Summe der drei Gerätewertungen ergab, dass Thea hierfür bei ihrer abschließenden Barrenübung mindestens 13,10 P. erturnen musste. „Schlüsselelement“ der Übung ist die freie Felge, die auf eine Höhe von mindestens 90° zur Anerkennung gezeigt werden muss und eine Wertigkeit von 1,5 P. hat. Und Thea meisterte auch diese Hürde; im Fokus des Bundestrainers Michael Gruhl überzeugte sie am Barren mit dem vollen Ausgangswert sowie der Anerkennung der freien Felge und turnte den Rückschwung nach der Langhangkippe sogar nahezu in den Handstand. Mit ihrer bislang höchsten Barrenwertung von 16,10 P., der dritthöchsten Wertung des gesamten Wettkampfes an diesem Gerät, krönte sie ihren erfolgreichen Wettkampf mit einem hervorragenden 4. Rang nur ein Zehntel hinter Rang 3 und nur 0,8 P. zu Rang 1.
Mit starken 65,00 P. übertraf Thea die Qualifikationsnorm um drei Punkte (!) und hat damit einen ersten wichtigen Schritt in Richtung einer möglichen Nominierung für den Perspektivkader des Deutschen Turnerbundes (Bundeskader) gemeistert. Die intensive Vorbereitung hatte sich demnach gelohnt und die Freude der jungen Turnerin, der Trainerinnen und mitgereisten Zuschauer war dementsprechend groß.